Genderdysphorie, Suizidrisiko und der Umgang mit jugendlichem Leid - ein differenzierter Blick


In den letzten Jahren wird zunehmend über Jugendliche gesprochen, die sich mit dem eigenen 
Geschlecht nicht (mehr) identifizieren. Besonders auffällig ist, dass inzwischen ein deutlich größerer Teil der Jugendlichen mit sogenannter Genderdysphorie weiblich geboren wurde; teils liegt das Verhältnis bei 80% Mädchen zu 20% Jungen. Damit verbunden ist die Sorge über steigende Suizidversuche und die Frage, wie sinnvoll und wirksam hormonelle oder chirurgische Eingriffe als Lösung sind.

Suizidgedanken und -versuche nehmen zu - bei allen Jugendlichen

Es ist unbestritten, dass Jugendliche mit Genderdysphorie überdurchschnittlich häufig an Suizidgedanken leiden und Suizidversuche unternehmen, insbesondere, wenn ihnen Unterstützung und geschlechtsaffirmierende Versorgung verwehrt bleiben. Doch dabei darf nicht vergessen werden:

Auch insgesamt haben psychische Belastungen bei Jugendlichen in den letzten 10-15 Jahren stark zugenommen, unabhängig von Geschlechtsidentitat oder biologischem Geschlecht.

Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Selbstverletzung - all diese Phänomene nehmen zu, und zwar bei allen Jugendlichen, besonders jedoch bei Mädchen. Ursachen wie der Einfluss sozialer Medien, steigender Leistungsdruck, Körperbildprobleme, Mobbing oder soziale Isolation (verstärkt durch die Pandemie) sind gut dokumentiert.